18

 

Er kam zu mir in die Schattenwelt.

Ich fühlte seine Anwesenheit, noch bevor ich ihn sah: Ein warmer, heller Schein erfüllte mich, als ich in der Schattenwelt in einer dunklen Ecke der Hotellobby kauerte. Schwache Schatten bewegten sich um mich herum, Echos der menschlichen Realität, die in meiner Welt zwar sichtbar, aber nicht greifbar waren. Nichts berührte mich. Bis Gabriel mich fand.

Er saß neben mir, auch wenn er nur sein Bild in die Schattenwelt projizieren konnte. Doch obwohl sein Körper in der sterblichen Welt blieb, wusste das Stück Drachenherz, dass er nahe war.

»Willst du es mir erzählen?«, fragte er mit sanfter Stimme.

»Warum ich vor dir weggelaufen bin, meinst du?«

Er schüttelte den Kopf. Selbst hier strahlten seine Augen und schienen zu leuchten. »Ich weiß, warum du weggelaufen bist. Das gehört zum Paarungsritual. Die Weibchen laufen weg; die Männchen laufen hinterher. Ich will wissen, warum du so von Angst und Abscheu erfüllt bist.«

Mein Kinn lag auf den Knien, die Arme hatte ich um die Beine geschlungen. Ich brauchte ihn nicht anzusehen, um zu wissen, dass meine Zurückweisung ihn verletzt hatte. »Ich verabscheue niemanden. Nun ja, Magoth vielleicht, aber das ist ja nur natürlich, angesichts der Situation.«

Einen Moment lang schwieg Gabriel. »Nein, ich kann es spüren. Du hast Angst, schreckliche Angst, aber zugleich hasst du dich auch. Vorher war das nicht so. Was ist passiert, dass du dich nicht mehr magst, Mayling? Was macht dir solche Angst? Und was noch wichtiger ist: Warum bittest du mich nicht um Hilfe?«

Der Stoff meiner Jeans drückte sich rau an meine Wange. Bei Gabriel hätte ich weich und warm gelegen. Ich wünschte mir so sehr, dass mein Kopf auf seiner Brust liegen könnte, dass seine weichen Haare mich kitzeln würden, während ich seinen wundervollen Duft einatmete und ihn küsste. Ich würde ein wenig lächeln, wenn er sich unter meinen Liebkosungen wand, und er würde vor Erregung stöhnen, wenn ich mit Händen und Mund tiefer glitt, um ihm Lust zu verschaffen, die in Ekstase - nein! Ich zuckte zusammen, entsetzt darüber, dass sogar in der Schattenwelt, meiner Welt, das Stück Drachenherz eine solche Macht über mich besaß.

»Du willst mich nicht«, stellte Gabriel mit kalter, lebloser Stimme fest. »Du weichst vor mir zurück.«

Es dauert eine Weile, bis ich meine aufgewühlten Emotionen wieder im Griff hatte, und genau in diesem Moment zog sich Gabriel vor mir zurück, nicht körperlich, aber emotional.

»Glaubst du im Ernst, dass ich ein ganzes Stockwerk in einem Hotel niederbrennen kann, während ich dich liebe, ohne dich zu begehren? Gabriel, es kostet mich ungeheure Kraft, mich von dir fernzuhalten und dich nicht von oben bis unten abzulecken.

»Aber warum willst du dich denn von mir fernhalten?«, fragte er verwirrt. »Habe ich dich beleidigt? Bist du verärgert, weil ich Maata befohlen habe, dich nach Italien zu begleiten?«

»Nein, obwohl ich erwähnen möchte, dass wir auch alleine gut zurechtgekommen wären. Und du hast mich auch nicht beleidigt. Es liegt überhaupt nicht an dir... nur an mir.« Ich holte tief Luft. »Gabriel, ich kann nicht mehr mit dir schlafen.«

»Wenn du dir Sorgen wegen Magoth machst...«, setzte er an. »Nein, wegen ihm mache ich mir keine Gedanken. Na ja, so ganz stimmt das nicht, ein bisschen besorgt bin ich schon wegen dem, was Sally gesagt hat. Ganz zu schweigen davon, dass Magoth deinen Leuten entkommen ist.«

»Ich habe dir doch gesagt, dass wir ihn wiederfinden werden. Du musst Vertrauen in die Silberdrachen haben - wir sind zwar nicht so gute Spurenleser wie die blauen Drachen, aber dumm sind wir auch nicht. Er kann sich nicht lange vor uns verstecken.«

»Ich weiß, dass ihr ihn wieder aufspüren werdet, und ich mache mir deswegen auch nicht wirklich Sorgen. Die Sache hier hat gar nichts mit Magoth zu tun.«

»Was hat denn dann diesen Wandel in dir verursacht?«, fragte er mit rauer Stimme. »Gestern konntest du nicht genug von mir bekommen.«

Ich schwieg einen Moment, dann richtete ich mich langsam auf. »Genau das ist der Grund, warum ich Angst habe.«

Er runzelte die Stirn. »Ich muss zugeben, ich bin völlig durcheinander. Es ist nicht gut, dass du dich körperlich von mir angezogen fühlst?«

»Nein, das ist sogar sehr gut«, erwiderte ich. »Aber nicht so gut ist meine Unfähigkeit, mich in deiner Gegenwart zu beherrschen. Ist dir bei den letzten Malen, als wir uns geliebt haben, nicht etwas aufgefallen?«

»Nun...« Er grinste. »Du scheinst mein Feuer nicht mehr kontrollieren zu können. Und du kommst mir ein bisschen... intensiver vor.«

Ich wischte eine winzige Drachenschuppe von meinem Knie.

»Du musst doch bemerkt haben, dass ich mich in einen Drachen verwandelt habe.«

»Ja.« Sein Lächeln erlosch, als ich es nicht erwiderte. »Was macht dir Sorgen, mein kleiner Vogel? Die Tatsache, dass du dich verwandelt hast? Du trägst ein Stück Drachenherz in deinem Körper. Das ist der ganze Grund dafür.«

Das Glitzern in seinen Augen bestätigte mir, was ich bereits vermutet hatte. »Dir hat es gefallen, als ich mich verwandelt habe, nicht wahr?«

»Ja, sehr.« Er beugte sich zu mir, und obwohl er in der Schattenwelt keine physische Präsenz hatte, bekam ich Gänsehaut.

»Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Bevor ich dich kennenlernte, hatte ich noch nie Sex mit einem Menschen.«

Ich blickte ihn überrascht an. »Noch nie mit einem Menschen? Noch nicht einmal mit Unsterblichen?«

Er schüttelte den Kopf. »Nur mit Drachenweibchen. Du warst die Erste. Im Anfang fand ich es ein bisschen ungewohnt, da du nicht auf Drachensignale reagiert hast, aber jetzt - der gestrige Morgen wird auf ewig in meinem Gedächtnis bleiben.«

Ich erstarrte.

»Deshalb hat es mir auch so gut gefallen, als du vor Kurzem mit dem Paarungstanz begonnen hast. Aber ich sehe jetzt, dass die Intensität dieser Erfahrung dir Angst gemacht hat. Ich verspreche dir, dass wir es in Zukunft langsamer angehen werden. Es freut mich sehr, dass du immer mehr lernst, ein Drache zu sein, aber du kannst dir Zeit lassen. Hab keine Angst, ich dränge dich nicht.«

Ich blickte ihn elendiglich an. Jetzt wusste ich ganz genau, dass er mich als Drache viel anziehender fand als im Original. Blieb nur noch die Frage, ob ich dem Stück Drachenherz erlaubte, mich zu verzehren. Gabriel würde sich sicher nicht darüber beschweren. War es wirklich so ein großes Opfer? Und war Gabriel es schließlich nicht wert?

»Was ist los?«, fragte er plötzlich verärgert. »Verzeih, wenn ich dich erschreckt habe, Mayling. Tipene ruft mich. Ich muss zurück.«

Er verschwand, als er in seinen Körper zurückkehrte.

Ich überlegte, ob ich nicht bleiben sollte, wo ich war, aber eigentlich fand ich, dass ich jetzt genug gegrübelt hatte. Schließlich war ich nicht Cyrene, rief ich mir ins Gedächtnis. Also kehrte ich ebenfalls in Gabriels Suite zurück. Er legte gerade den Hörer auf, als ich eintrat, das Gesicht resigniert verzogen.

»Was ist denn los?«, fragte ich und unterdrückte das Verlangen, mich an ihm zu reiben.

»Wir haben Magoth endlich gefunden.«

»Das klingt nicht so, als ob ich jetzt eine Flasche Champagner öffnen sollte.«

Gabriel lächelte schief. »Dafür kennst du ihn zu gut. Magoth ist im Gefängnis.«

»Im Gefängnis?« Ich zog die Augenbrauen hoch. »Die Wache hat Magoth einkassiert? Was hat er denn bloß gemacht, um die Aufmerksamkeit des Au-delà zu erregen?«

»Er wird nicht von der Wache festgehalten«, erwiderte Gabriel. »Er ist in Paris von der prefecture verhaftet worden. Er ist in einer Polizeistation in der Rue de la Montagne-Sainte-Genevieve.«

»Die weltliche Polizei hat ihn verhaftet?«, fragte ich entsetzt.

»Ja. Anscheinend wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.«

Ich blinzelte verwirrt. Es hatte mir die Sprache verschlagen. Gabriel hielt mir meinen Mantel hin. »Und er verlangt, dass du ihn herausholst.«

Ich ergriff den Mantel und warf ihn auf einen Stuhl. »Bist du verrückt? Ich helfe ihm doch nicht aus dem Gefängnis. Das mag ja nicht die ideale Methode sein, um ihn im Auge zu behalten, aber wenn er von den Sterblichen festgehalten wird, kann er wenigstens kein Unheil anrichten.«

Gabriel nahm meinen Mantel erneut in die Hand und legte ihn mir über die Schultern. »Hast du Jian vergessen?«

»Nicht im Geringsten. Magoth wird uns wahrscheinlich sowieso nicht dabei helfen, Chuan Ren zu finden und freizulassen.«

»Das weißt du aber nicht mit Gewissheit«, widersprach Gabriel. Naja, so ganz unrecht hatte er nicht.

»Es gefällt mir nicht«, sagte ich und ließ mich von ihm zur Tür schieben. »Es muss doch einen Weg geben, dass er in Gewahrsam bleibt und uns trotzdem mit Chuan Ren hilft.«

»Ich bezweifle, dass er ohne Gegenleistung auch nur einen Finger krumm macht«, meinte Gabriel.

»Ah, da seid ihr ja!«, sagte Sally, die mit einem großen Rollkoffer ins Zimmer kam. »Ihr habt euch ja einen feinen Zeitpunkt zum Verschwinden ausgesucht! Habt ihr gehört? Magoth steckt in Schwierigkeiten, und der arme Schatz braucht unsere Hilfe. Wir müssen sofort zu ihm. Er wird wahrscheinlich gerade gefoltert!«

Ich presste die Lippen zusammen. »Wir können ja die Panoramastrecke zur Rue de la Montagne-Sainte-Genevieve nehmen. Vielleicht ist Magoth ja besser zu ertragen mit ein paar Daumenschrauben und Bambusspitzen unter den Fingernägeln.«

»May, du liebe Güte!« Sally verdrehte die Augen und eilte uns voraus zum Aufzug. »Heutzutage nimmt man keine Daumenschrauben und Bambusspitzen mehr. Mittlerweile ist doch alles Hightech. Vielleicht richten sie eine Elektroschockpistole auf seine Genitalien oder so.«

Sie schwieg nachdenklich.

»Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Magoth das nicht so sehr als Folter empfinden würde«, erwiderte ich und trat in den Aufzug. Gabriel und seine beiden Bodyguards folgten.

»Ja, ich muss auch zugeben, es klingt ziemlich... reizvoll... «, sagte Sally gedankenverloren.

Leider dauerte die Fahrt zum fünften Arrondissement nicht besonders lang, da Tipene sich in der Gegend auskannte. Noch keine zwanzig Minuten später stand ich in der Polizeiwache und las mit Interesse eine Notiz über ein Kriminalmuseum, das angebaut worden war. »Hier steht, dass sie sogar ein echtes Fallbeil von einer Guillotine besitzen«, sagte ich zu Gabriel. »Das möchte ich gerne sehen.«

»Ein Fallbeil? Gibt es auch eine Folter-Abteilung?«, fragte Sally und schob mich zur Seite, um die Notiz ebenfalls lesen zu können. »Ich liebe gute Folter-Ausstellungen!«

»Wie wäre es denn, wenn wir uns rasch umsehen, bevor wir zu Magoth gehen?«, schlug ich vor.

Gabriels Mundwinkel zuckte.

»Madame Northcott? Hier entlang, bitte«, sagte eine hübsche Frau. Sie musterte Gabriel unverhohlen, dann drehte sie sich um und ging uns voraus, einen Gang entlang.

»Das kommt mir ein bisschen zu häufig vor«, murrte ich und ergriff Gabriels Hand, um meinen Besitzanspruch zu demonstrieren.

Er grinste und kitzelte mir mit dem Daumen über meine Handfläche.

»Meine geliebte Frau!«, sagte Magoth, als uns die Polizistin in einen kleinen Gesprächsraum führte.

Ich blieb stehen und warf ihm einen finsteren Blick zu. »Nenn mich nicht so. «

»Warum nicht? Schließlich bist du meine Gemahlin, meine Königin, die Zweite in der Rangfolge... oder wenigstens die Fünfte oder Sechste. Es gibt leider ein paar Dämonen über dir, aber du bist definitiv unter den ersten zehn oder auch zwanzig.«

Ich warf einen besorgten Blick auf die Polizistin. »Ich glaube, es reicht jetzt.«

Magoth verdrehte die Augen. »Warum bestehst du darauf, diese Spielchen zu spielen, wenn alles viel einfacher sein könnte...«

»Magoth! Geht es dir gut? Bist du misshandelt worden?« Sally drängte sich an mir vorbei und eilte an Magoths Seite. »Ich sehe weder Blut noch Verletzungen. Sollte nicht wenigstens ein bisschen Blut da sein? Das hatte ich zumindest erwartet.«

»Deine Art zu denken gefällt mir«, erklärte Magoth.

Sally strahlte.

Ich durchbrach ihre gegenseitige Bewunderung. »Wie kommt es eigentlich, dass du wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet worden bist?«

»Ich habe gar nichts gemacht«, wehrte er ab. Jemand hatte ihm ein T-Shirt und eine Jeans gegeben, die nicht seinem üblichen Stil entsprachen, aber er sah trotzdem unglaublich gut aus. »Es ist alles ein Missverständnis. Ich habe nur einen kleinen Brunnen vor einer Kirche besichtigt, mehr nicht. Genau wie die anderen Touristen.«

»Vor einer Kirche?«, fragte Sally verblüfft.

Ich runzelte die Stirn. Was tat Magoth in der Nähe einer Kirche? Normalerweise mieden Dämonenfürsten Orte, die als heiliger Boden galten, ganz gleich in welcher Religion, weil solche Orte dafür bekannt waren, dass sie Fähigkeiten förderten, die gegen die dunklen Mächte eingesetzt werden konnten.

»Monsieur wurde beobachtet, wie er während einer Hochzeit, an der neben zweihundert Gästen auch drei Kardinäle und ein päpstlicher Gesandter teilnahmen, versuchte, anstößige Akte mit einer steinernen Meerjungfrau vorzunehmen, die oben auf dem Brunnen sitzt«, warf die Polizistin ein.

»Grundgütiger«, fluchte Sally und blickte Magoth mit neu erwachtem Respekt an.

»Du hast versucht, es mit einer Statue im Brunnen zu treiben?«, fragte ich. Gabriels Lippen zuckten, als könne er sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen.

»Es war ein sehr großes Missverständnis«, sagte Magoth und warf der Polizistin einen lüsternen Blick zu. »Wenn Sie verstehen, was ich meine.«

Die Frau blickte mich an.

»Ach, machen Sie sich wegen ihr keine Sorgen«, sagte er rasch und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Trotz der tristen Umgebung war die Pose verführerisch. »Wir führen eine offene Ehe.«

»So offen, dass sie gar nicht existiert«, fuhr ich ihn an. »Und wo wir gerade dabei sind, hör endlich auf, den Leuten zu erzählen, wir wären verheiratet. Ich bin Gabriels Gefährtin, nicht deine.«

»Süße May, es verletzt mich zutiefst, dass du abstreitest, meine Gemahlin zu sein«, sagte er, ohne dabei den Blick von der Polizistin zu wenden, die zweifelnd das Gesicht verzog.

»Das stimmt, du bist doch seine Gemahlin«, wandte Sally flüsternd ein. »Und hier in dieser Welt bedeutet das, dass ihr verheiratet seid.«

»Das ist mir egal. Ich dulde nicht, dass du Gabriel kränkst, nur um dein Ego aufzublasen«, sagte ich und ergriff erneut Gabriels Hand.

Die Polizistin schaute uns mit wachsendem Misstrauen zu.

»Sind Sie Monsieurs Rechtsbeistand?«, fragte sie Gabriel.

Gabriel lächelte sein übliches charmantes Lächeln. »Das ist korrekt. Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden Madame und ich gerne unter sechs Augen mit meinem Mandanten sprechen.«

Sie ließ uns tatsächlich mit Magoth allein, bestand jedoch darauf, dass die anderen draußen warteten. Sally machte einen kleinen Aufstand, weil sie ausgeschlossen werden sollte.

»Ich habe auch das Recht, hier zu sein«, sagte sie zu der Polizistin. »Ich bin sein Lehrling! Nun ja, das war ich zumindest, bis er mich zu May geschickt hat, aber dann darf ich trotzdem hierbleiben, weil ich jetzt ihr Lehrling bin.«

»Nur Familienangehörige und gesetzliche Vertreter dürfen bei dem Gefangenen bleiben.« Höflich, aber bestimmt scheuchte die Polizistin Sally hinaus.

»Ich warte draußen, wenn du mich brauchst!«, rief sie, als die Tür hinter ihr zufiel. Kaum war sie geschlossen, sprang Magoth auf und stürmte durch das Zimmer. Dramatisch rang er die Hände.

»Holt mich heraus aus diesem... diesem... Höllenloch menschlicher Empfindlichkeiten!«, verlangte er und stampfte wie ein Raubtier im Käfig auf und ab.

Ich lehnte mich an den kleinen Holztisch in der Mitte des Raums. »Was erwartest du eigentlich von mir? Du bist derjenige, der offensichtlich so geil war, dass er sich an einer Statue vergreifen musste.«

»Red nicht so einen Quatsch«, knurrte er. »Ich habe nicht die Statue gevögelt - es war eine Beschwörungsformel. Ich habe versucht, einen Sybariten hervorzubringen, wenn du es unbedingt wissen willst - obwohl es dich nichts angeht.«

»Du machst Witze!«, sagte ich überrascht. »Einen Lustdämon? Wozu brauchtest du den denn?«

Gabriel berührte meinen Arm und wies mit dem Kinn in eine Ecke. Dort hing eine Videokamera an der Wand, und das rote Lämpchen blinkte, also wurden wir offenbar gefilmt.

»Ah... das ist auch egal«, sagte ich. »Ich nehme an, du hattest keinen Erfolg?«

»Siehst du irgendwo ein kleines Wesen mit riesigen Genitalien, das sich an deinem Bein reibt?«, fragte er.

»Nein, aber es bereitet mir Sorgen, dass du es überhaupt versucht hast.«

»Spielt es wirklich eine Rolle, weswegen er verhaftet worden ist?« Gabriel blickte auf seine Armbanduhr. »Wir haben noch einiges zu erledigen, mein kleiner Vogel. Das Beste wäre, eine Kaution für Magoth zu hinterlegen und die Diskussion an einem geeigneteren Ort fortzuführen.«

»Diskussion? Was für eine Diskussion möchtest du denn mit mir führen?«, fragte Magoth aufgebracht. »Ich kann nur hoffen, dass du es bedauerst, so mit mir zu sprechen, denn so sehr ich auch möchte, dass du vor mir zur Kreuze kriechst, so fehlt mir doch die Zeit, die ich brauchte, um dich in einen gefügigen Sklaven zu verwandeln.«

»Ja, ich glaube, du hast recht«, sagte ich zu Gabriel. Ich warf einen raschen Blick zur Kamera und wählte meine Worte sorgfältig. »Er sollte keinen Zugang zu der Art von... Fähigkeiten... haben, mit denen er einen Sybariten rufen kann.«

Magoth kniff die Augen zusammen. Ein selbstgefälliges kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel.

»Er weiß das sehr wohl, aber dass er es überhaupt versucht hat... na ja, das bedeutet, dass etwas nicht so ist, wie wir erwartet haben.«

Gabriel und ich musterten Magoth, der stehen geblieben war und uns mit beinahe engelhafter Unschuld ansah.

»Er sieht ziemlich schuldbewusst aus«, stellte Gabriel fest.

»Ja, und deshalb denke ich eigentlich auch, dass wir ihn hierlassen sollten. Vielleicht teilt er uns ja nach einem kleinen Aufenthalt in einem Menschengefängnis mit, was er in der letzten Woche so getrieben hat.«

Magoth knurrte einen Fluch, der überhaupt nicht nett klang, und sprang auf mich los.

Sofort versperrte Gabriel ihm den Weg und grollte drohend: »Wag es nicht, May anzufassen.«

Zu meiner Überraschung wich Magoth nicht zurück. Stattdessen trat er noch einen Schritt vor, bis er und Gabriel ganz dicht voreinanderstanden und sich mit Blicken maßen. »Du denkst, du kannst mich bedrohen, Drache?«

»Du bist jetzt in meiner Welt«, rief Gabriel ihm ins Gedächtnis. Er wirkte so bedrohlich, dass mir kleine Schauer über den Rücken liefen.

Es gefiel Magoth gar nicht, daran erinnert zu werden, dass er in der Welt der Sterblichen keine Macht besaß. Seine Augen glitzerten wie kalter schwarzer Onyx. »Der Tag wird kommen, wo du dich in meinem Reich befindest, und dann werden wir sehen, wer mehr Macht besitzt.«

»Ich bin nicht so dumm, als dass es jemals dazu kommen würde «, erwiderte Gabriel. Er entspannte sich ein wenig, als ich ihn am Arm zurückzog. »Es gibt nichts in deinem Reich, was mich interessieren könnte.«

»Ach nein?« Magoths Blick glitt zu mir, und ich trat unwillkürlich einen Schritt zurück. »Ich kann mir so ein Szenario durchaus vorstellen.«

Gabriel grollte wieder, ein tiefes, leises Grollen, das fast unhörbar war. Ich erbebte. Lächelnd trat Magoth zurück und hob beschwichtigend die Hände. »Diese Spielchen sind ja ganz nett, aber ich habe wirklich Besseres zu tun. Wenn du dich um meine Freilassung kümmern würdest, süße May, könnten wir alle wieder unserer Wege gehen.«

»Weißt du, mir ist gerade etwas aufgefallen«, sagte ich freundlich und schob meine Hand in Gabriels Armbeuge.

»Dass mein Körper dir viel zu bieten hat?« Magoth betrachtete mich nachdenklich. »Das ist wahr, aber wir müssen bedenken, welchen Effekt ein Drache auf unseren Dreier hat. Es mag allerdings interessant sein... das Feuer, die Klauen... ja, es könnte durchaus interessant sein.«

Gabriel presste die Lippen zusammen. Ich bedachte Magoth mit einem verächtlichen Blick. »Ich finde es eigentlich ziemlich seltsam, dass du überhaupt hier bist. Oh, ich spreche nicht von der Tatsache, dass du verhaftet wurdest, weil du dich über eine Statue hergemacht hast - das überrascht mich nicht im Geringsten. Nein, ich meine, dass du jetzt hier bist. Warum bist du nicht gegangen?«

»Das ist ein äußerst interessanter Punkt«, sagte Gabriel, der offensichtlich verstand, was ich vor einem möglichen Publikum nicht preisgeben wollte.

Magoths Gesicht verfinsterte sich. »Hier war eine Wicca...«, begann er, aber ich unterbrach ihn, indem ich einen bedeutungsvollen Blick in Richtung Kamera warf.

»Du strapazierst meine Geduld, Gemahlin«, sagte er gereizt und machte eine Handbewegung zur Kamera hin. Sie fiel zu Boden, und die Drähte, mit denen sie an der Wand befestigt gewesen war, rauchten.

»Oh, toll; jetzt kommen die Sterblichen, um dich zu fragen, wie du das gemacht hast, ohne das Gerät auch nur anzufassen. Du weißt, was das bedeutet, oder? Entweder müssen wir jetzt Stunden hier verbringen, um alles zu erklären, oder wir müssen uns unseren Weg freikämpfen«, sagte ich verärgert.

»Und dann sind wir auch noch vor den Gesetzen der Sterblichen auf der Flucht.«

»Du machst dir viel zu viele Gedanken über die Meinung unbedeutender Schmeißfliegen«, fuhr er mich an. »Wenn du die Polizei der Sterblichen nicht hinters Licht führen kannst, dann verdienst du es nicht, in ihrer Welt zu sein. Und um deine Frage zu beantworten, bei den Leuten auf der prefecture war eine Wicca. Sie erkannte mich und sorgte dafür, dass ich in diese Zelle gebracht wurde, die, wie dir wahrscheinlich entgangen ist, in Silber eingefasst ist.«

Ich blickte mich stirnrunzelnd um.

»Das ist mir auch aufgefallen«, bestätigte Gabriel. »Ich kann es riechen.«

»Die berühmte Drachenfähigkeit, Edelmetalle zu riechen… nun ja, Wyvern, das ist die Antwort auf die Frage deiner Gefährtin, warum ich diese Sterblichen nicht einfach vernichtet habe, wie sie es verdient hätten.«

»Silber ist giftig für Dämonen und Dämonenfürsten«, sagte ich nachdenklich. »Es ist ein wichtiges Element bei rituellen Zerstörungsakten und kann sie an Orten, die von purem Silber umgeben sind, festhalten.«

»Und genau das trifft in diesem Fall zu.« Magoth betrachtete die Wände mit finsterer Miene. »Dieser Raum hier ist offensichtlich von jemandem entworfen worden, der einen Groll gegen Dämonenfürsten hegt.«

»Eher gegen Dämonen, schließlich kommen die wenigsten Fürsten in die Welt der Sterblichen«, warf ich ein.

»Der wichtigste Punkt dieser beklagenswert langen Unterhaltung«, erklärte Magoth mit einem bösen Blick auf mich, »ist doch, dass ich freigelassen werde, und zwar sofort. Schneller als sofort.«

Gabriel und ich wechselten einen Blick. Hinter uns ging die Tür auf, und man hörte Stimmen, die sich auf Französisch fragten, was mit der Kamera passiert sei.

Ich warf mich gegen die Tür und drückte sie wieder zu. »Lange können wir uns hier nicht verschanzen«, gab ich Gabriel zu bedenken.

Er stellte sich vor die Tür und zog sein Handy heraus. Er gab eine Nummer ein und bellte einen Befehl in einer Singsang-Sprache, die vermutlich von den Aborigines stammte.

»Das sollte uns ein oder zwei Minuten Zeit geben«, sagte er und stöhnte vor Anstrengung, als von draußen gegen die Tür gedrückt wurde. »Tipene legt ein paar Feuerchen in der Polizeiwache, was die Polizisten hoffentlich ablenkt. Mach weiter, May.«

»Genau, kommen wir direkt zu den Verhandlungen«, sagte ich. »Wir holen dich hier heraus, wenn du uns bei einem Problem in Abbadon hilfst.«

»Ihr braucht meine Hilfe?« Ein Lächeln breitete sich auf Magoths Gesicht aus. »Wie interessant. Du willst, dass ich dir einen Gefallen tue. Das ist höchst ungewöhnlich und doch auch wieder reizvoll. Welche Art von Vergütung schwebt dir denn vor?«

»Kein Gefallen, nur gegenseitige Hilfe«, sagte ich und stemmte mich gegen die Tür.

Er überlegte einen Moment. »Das ist aber nicht fair. Ich weiß ja nicht, um was es geht.«

Ich blickte zu Gabriel. Die Muskeln an seinem Hals traten hervor, weil er so viel Kraft aufwenden musste, um die Tür zuzuhalten. Er nickte mir zu.

»Es gibt da einen Drachen, einen Wyvern namens Chuan Ren. Du sollst uns helfen, sie herauszuholen.«

»Ein Drache?« Magoth wirkte aufrichtig überrascht. Leise, wie zu sich selbst, sagte er: »Ich hätte doch davon gehört, wenn ein Drache nach Abbadon geschickt worden wäre. Ahhh.« Er stieß die Luft aus. »Deshalb hat Bael in der letzten Zeit so geheimnisvoll getan und ständig von einem unvorhergesehenen Ereignis gesprochen. Wahrscheinlich gehört ihm der Drache.«

»Ich weiß nicht, wem sie gehört oder in welcher Situation sie sich befindet; ich weiß nur, dass wir sie herausholen müssen.«

Magoth blickte uns an. Die Angriffe auf die Tür wurden heftiger, und Gabriel und ich wurden langsam zurückgedrängt.

Lange konnten wir nicht mehr durchhalten. »Das ist kein fairer Handel. Mich zu befreien ist eine Kleinigkeit, aber einen Untergebenen vom ersten Fürsten von Abbadon freizubekommen... ppphhh. Das ist ein schwieriges Unterfangen.«

»Sie ist ein Drache; sie kann kein Untergebener sein«, sagte ich. »Sie wird gegen ihren Willen festgehalten, deshalb müsste sie eigentlich mit uns kooperieren wollen.«

»Trotzdem«, erwiderte Magoth. »Mir scheint, ihr verlangt mehr von mir als ich von euch.«

»Gut, dann machen wir es eben allein«, zischte ich und wandte mich an Gabriel. »Wir lassen uns von dieser Hüterinnen-Freundin von Aisling helfen. Es muss doch eine Möglichkeit geben, Chuan Ren aus Abbadon heraus zu bekommen. Ich sage nur noch schnell den Sterblichen Bescheid, dass sie Magoth nicht aus diesem Raum herauslassen sollen...«

»Du kränkst mich, Gemahlin«, unterbrach Magoth mich und sprang schnell auf. »Nun gut, ich stimme eurem Angebot zu. Und jetzt befreit mich, bevor ich meine Großzügigkeit bedauere.«

»Mach es verbindlich«, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich konnte dem Druck auf die Tür kaum noch standhalten.

»Über dein mangelndes Vertrauen in mich müssen wir uns noch einmal ernsthaft unterhalten«, sagte Magoth spöttisch, aber er ergriff den Stuhl und zerschmetterte ihn auf dem Tisch.

An einer Schraube, die herausragte, ritzte er sich den Finger auf, drückte einen Blutstropfen heraus und presste mir den Finger auf die Stirn. »Mein Blut besiegelt den Pakt zwischen uns. Bist du jetzt zufrieden?«

»Ja«, ächzte ich. Am liebsten hätte ich mir das Blut von der Stirn gewischt, aber ich hatte keine Hand frei. Ich blickte Gabriel an.

»Geh in die Schatten«, befahl er mir. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißtropfen.

»Ich brauche nicht vor den Sterblichen geschützt zu werden«, erwiderte ich.

»Ich habe jetzt keine Zeit, mit dir darüber zu streiten, mein kleiner Vogel. Ich kann nicht Magoth und dich beschützen, deshalb musst du in die Schatten gehen.«

»Glaub bloß nicht, dass du mich so herumkommandieren kannst, wie Drake es mit Aisling macht«, antwortete ich, trat aber von der Tür weg und wurde zum Schatten.

Die Tür explodierte nach innen, aber Gabriel ist nicht umsonst ein Drache. Er bewegte sich so schnell, dass ich ihm kaum folgen konnte. Er ergriff ein zerbrochenes Stuhlbein und wirbelte es herum. Polizisten strömten in den Raum, mit gezogenen Pistolen, aber gegen Gabriel hatten sie keine Chance. Er mähte sie mit dem Stück Holz einfach nieder.

Ich drückte mich an die Wand und beobachtete mit offenem Mund, wie Gabriel sich gegen sieben Polizisten behauptete. Er war anmutig und stark zugleich, und um ihn herum sanken Körper zu Boden, auch wenn ich mir sicher war, dass keiner getötet wurde.

»Wo hast du denn das gelernt?«, fragte ich ihn, als er Magoth in den Gang zerrte.

Für den Brachteil einer Sekunde blitzten seine Grübchen auf.

»Ich bin ein paar Jahre lang als Krieger bei einem afrikanischen Stamm ausgebildet worden. Halt dich in den Schatten, Vögelchen, aber bleib in meiner Nähe.«

Ich gehorchte ihm, weil ich ihm so viel besser zusehen konnte. Es dauerte nicht lange, und er hatte auch die anderen Polizisten überwältigt, und als wir den Eingang der Polizeistation erreichten, hatten Maata und Tipene uns den Weg frei geräumt.

»Magoth!«, schrie Sally freudig und trampelte in ihrer Hast, zu ihm zu gelangen, über eine arme Polizistin, die auf dem Boden lag. »Ich habe dir doch gesagt, dass wir dich herausholen werden.«

»Wirklich? Daran kann ich mich gar nicht erinnern«, sagte er und warf ihr einen ungläubigen Blick zu. Gabriel schob ihn zur Tür und drückte einen Polizisten, der gerade hereinkam, zur Seite.

»Nun... ich hätte es aber gesagt, wenn es mir rechtzeitig ein gefallen wäre«, erklärte Sally und lief hinter ihnen her. Gabriel blieb stehen und sah sich nach mir um.

Es war hell genug, um mich sichtbar zu machen, aber ich wusste, dass es trotzdem schwierig war, mich zu erkennen.

»Ich bin hier; du brauchst nicht stehen zu bleiben«, sagte ich zu ihm.

Er nickte und ging weiter. Unsere kleine Gruppe erregte weiter kein Aufsehen, und wir gelangten ungehindert zum Auto. Ich trat aus den Schatten, entspannte mich aber erst, als Tipene losgefahren war und uns mit viel Geschick durch den chaotischen Pariser Verkehr steuerte.

»Du hast mich also angelogen?«, sagte Magoth zu Sally.

Sie lächelte fröhlich. »Ja, in der Tat.«

Er schürzte die Lippen und warf ihr unter halb geschlossenen Augenlidern einen verführerischen Blick zu. »Vielleicht war es ein wenig übereilt, dich zu meiner süßen May zu schicken. Eine Frau, die einen Dämonenfürsten anlügt, hat Talent.«

»Oh, ich habe viele Eigenschaften«, antwortete Sally bescheiden. »Ich betrüge immer beim Kartenspielen, ich ergreife jede Gelegenheit, andere für meine eigenen Zwecke zu benutzen, und ich mache einen göttlichen Dreierlei-Bohnen-Salat. Ich bin absolut perfekt für den Job eines Dämonenfürsten, findest du nicht?«

»Solche Talente müssen zweifellos ergründet werden«, antwortete Magoth lüstern.

Ich drückte mich enger an Gabriel. Zum Glück war die Limousine, die er gemietet hatte, so groß, dass Magoth und Sally ihrem Flirt nachgehen konnten, ohne mich dabei zu berühren.

»Gabriel«, sagte ich, aber Sally unterbrach mich fröhlich. »Sollen wir eine Orgie veranstalten? Ich hätte gerne Gabriel dabei.«

»Es gibt keine Orgie mit Gabriel«, sagte ich und warf ihr einen finsteren Blick zu.

Sie schaute mich verletzt an. »Süße, Egoismus ist ausgesprochen unschön.«

»Ich bin nicht egoistisch. Gabriel ist mein Gefährte, nicht deiner«, sagte ich. Ich rückte noch dichter an ihn heran und legte besitzergreifend meine Hand auf seinen Oberschenkel.

»Aber du hast Magoth und Gabriel, und du willst sie beide für dich behalten! Wenn das nicht egoistisch ist, na, dann weiß ich es nicht!«

Ich öffnete den Mund, um ihr zu erwidern, dass ich Magoth keineswegs wollte, besann mich aber eines Besseren. Es gab wichtigere Dinge zu besprechen. »Glaubst du, die Polizei fahndet nach Magoth?«, fragte ich Gabriel.

Er verschränkte seine Finger mit meinen. »Das bezweifle ich.

Sie mögen ja unsere Namen haben, aber sie stellen keine wirkliche Gefahr für uns dar. Wir werden ihnen ohne große Probleme aus dem Weg gehen können. Von dieser Seite hast du nichts zu befürchten.«

Sein letzter Satz löste eine Vorahnung bei mir aus, und ein Schauer lief mir über den Rücken.

Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
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